Rechtzeitig zum Jahresende hat der Förderverein, trotz der Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie, seinen jährlichen Rundbrief veröffentlicht. Berichtet wird darin über die aktuelle Arbeit, die seit März überwiegend digital organisiert wurde. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte gab es virtuelle Videokonferenzen des Vorstandes und zum ersten Mal musste eine Jahreshauptversammlung abgesagt werden. Selbst die Exkursionen in die Senne sind fast gänzlich Corona zum Opfer gefallen. Dennoch zeigen die Berichte im Rundbrief: Der Einsatz für den Nationalpark geht weiter!
Zu Beginn geht es im Rundbrief um die „Lage der Natur“ in den EU-Staaten. So sind die Ziele der Biodiversitätsstrategien in Deutschland bislang weit verfehlt. Auch in NRW werden immer mehr intakte Lebensräume zur Rarität. Besorgniserregend sind vor allem die Rückgänge der Vogelarten, inzwischen ein Rückgang um 40 %. Selbst bei weit verbreiteten Arten ist der natürliche Lebensraum für Tiere und Pflanzen stark geschädigt. Das lässt ebenso aufhorchen, wie die Forschungsergebnisse zur Abnahme der Schmetterlingsarten auf durchschnittlich 47 %.
Aus diesen Gründen unterstützt der Förderverein auch besonders die VOLKSINITIATIVE ARTENVIELFALT NRW. Allen Mitgliedern wurden mit dem Rundbrief dazu ein Faltblatt und ein Unterschriftenformular übersandt. Wir bitten: Unterstützen Sie dies wichtige Initiative, unterschreiben sie für die Artenvielfalt in NRW! Es klappt auch gut von zuhause – mit der geforderten Distanz – dafür Unterschriften in der Familie, bei Bekannten oder Nachbarn zu sammeln. Infos dazu gibt es hier.
Wichtiges aktuelles Thema ist der im Entwurf vorliegende neue Regionalplan OWL, zu dem es bis März die Möglichkeit der Mitwirkung gibt. Mit diesem Plan werden die Weichen für die Flächennutzung in OWL bis 2040 gestellt! Wir kämpfen darum, dass das Ziel der Ausweisung eines Nationalparks im Regionalplan aufgenommen wird. Auch angesichts des dramatischen Artenschwundes ist dies von allerhöchster Notwendigkeit.
Artenvielfalt und funktionierende Ökosysteme können vor der Ausbreitung von Infektionskrankheiten schützen. Das heißt, wir müssen uns schon jetzt während des laufenden militärischen Betriebes verstärkt für den Schutz der Biodiversität in der Senne einsetzen. Deshalb ist es wichtig, dass dieser Teil der Sennelandschaft als Nationales Naturerbe, z. B. in einem Modellprojekt, anerkannt wird. Dies ist ein erster wichtiger Schritt zur konkreten Umsetzung des Nationalparks nach Abzug des Militärs.
Etwas neidisch, aber auch anerkennend blicken wir im Rundbrief auf den 50. Geburtstag des Nationalparks Bayerischer Wald. Hier haben sich Staatsregierung und Ministerpräsidenten hinter das Projekt des Nationalparks gestellt und trotz der Widerstände in der Bevölkerung sowohl 1970 die Gründung als auch 1997 die Erweiterung beschlossen und umgesetzt. Der Erfolg dieses Nationalparks ist ein Vorbild auch für unser Bundesland. Wir hoffen, dass auch wir irgendwann den ersten Geburtstag eines Nationalparks Senne feiern werden.
Informationen aus der Arbeit des Fördervereins seit der letzten Mitgliederversammlung und ein Ausblick auf 2021 runden den Rundbrief ab. Der Vorstand des Fördervereins wünscht viel Spaß beim Lesen und freut sich auf ein Wiedersehen „in Echt“ in 2021. Wir wünschen allen Mitgliedern und Nationalpark-Freunden Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr.