Detmold, den 13.6.2012
Zur Pressemitteilung des Landesverbandes Lippe vom 12. Juni 2012:
Der Förderverein Nationalpark Senne-Eggegebirge e.V. stellt Fehler bei der Berechnung fest
Es ist erfreulich, dass der Landesverband zumindest in einen Teil seiner Wälder Naturschutz im Wirtschaftswald integriert. Es konzentriert sich auf die Naturschutzgebiete in FFH-Gebieten des Netzes Natura 2000.
Entsprechend den Förderprogrammen des Landes hat sich der Landesverband am „Totholzprogramm“ zum Alt- und Totholzerhalt mit hoher finanzieller Unterstützung des Landes (100 %) beteiligt. Dieses Programm läuft seit 2007 auch für den Körperschaftswald mit einer Förderung von 80 % für den Erhalt von 10 Altbäumen pro Hektar weiter. Ebenfalls wird Wiederaufforstung mit Laubholz vom Land gefördert. Darüber hinaus können Privatwaldbesitzer entsprechend den Richtlinien vom 9.8.2007 in FFH-Gebieten im Naturschutzgebiet eine Flächenprämie von 50,00 Euro und im Landschaftsschutzgebiet 40,00 Euro pro Hektar erhalten. Doppelzahlungen aus verschiedenen forstlichen Programmen sind ausgeschlossen.
In Kenntnis dieser Möglichkeiten könnte bei Gleichstellung des Landesverbandes mit einem Privateigentümer eine Flächenprämie im Höchstfalle von 275.000 Euro erzielt werden. Eine Förderung z.B. aus dem Alt- und Totholzprogramm wäre dann nicht mehr möglich.
Allerdings ist der Landesverband satzungsgemäß zur Förderung der Wohlfahrt verpflichtet, also auch zum Naturschutz im Wald. Die öffentliche Hand muss nach der Nationalen Strate-gie zur Biodiversität 10 % seiner Waldflächen bis 2020 aus der Nutzung nehmen. Mit der „Nationalen Strategie zur Biodiversität“ hat sich Deutschland international zum Schutz der Artenvielfalt verpflichtet.
So ist es nach Auffassung des Fördervereins Nationalpark nicht zuviel verlangt, wenn der Landesverband 20 bis 25% seiner Waldflächen zum wertgleichen Flächentausch mit dem Land NRW zur Verfügung stellt, damit im Teutoburger Wald ein Nationalpark entstehen kann, und nur Landesflächen aus der Holznutzung genommen werden. Ist die lippische Identität dadurch gefährdet? Der Landesverband hat auch heute schon Waldflächen außerhalb von Lippe.
Dass zum Schutz der Natur in Lippe ein Nationalpark notwendig ist, wird im FFH-Naturschutzgebiet „Donoper Teich und Hiddeser Bent“ sehr deutlich, wo unzählige alte Biotopbäume forstwirtschaftlich entnommen wurden.
gez. die Vorsitzenden
Prof. Dr. Karl Otto und Erdmute von Voithenberg