Mit einem teilweise verjüngten Vorstand und neuen Perspektiven für die Errichtung eines Nationalparks im Gebiet Teutoburger Wald-Senne endete am 8. Mai die Jahresversammlung des „Fördervereins Nationalpark Senne-Eggegebirge“ in Bad Lippspringe.
Der Vorstand informierte die Versammlung u.a. über das Ergebnis eines Gesprächs mit Umweltminister Uhlenberg und Staatssekretär Dr. Schink, das Aufschluss über Realisierungschancen des Nationalpark Projekts geben sollte. Demnach ist es aus Sicht des Ministeriums möglich, schon jetzt mit einer nationalparkkonformen Umwandlung von Teilen des Truppenübungsplatzes Senne zu beginnen. Den Ansatzpunkt dafür bietet der zu erstellende Managementplan für die Flora-Fauna-Habitate und Vogelschutzgebiete auf dem Truppenübungsplatz, der durch eine Rahmenvereinbarung zwischen Land, Bund und Britischem Militär zwingend vorgeschrieben ist.
Der Förderverein, der viele Punkte in der Rahmenvereinbarung nicht mit tragen kann, forderte, dass die Naturschutzverbände an dem Gebietsmanagement beteiligt werden und dass mit den Planungen bald begonnen wird.
Kritisch diskutiert wurden in der Versammlung natürlich das COE Bauprojekt auf dem TÜP und die neue Planung zum Bau einer Furt durch den wertvollen Krollbach. „Ob wir Beschwerde gegen die Entscheidung des VG Minden., die Ablehnung unseres Einspruchs im Eilverfahren, einlegen und ob wir die Klage aufrecht erhalten, werden wir im Laufe der Wochen entscheiden“ berichtete die Vorsitzende Dr. Ute Röder über den aktuellen Stand.
Eine neue Perspektive erschließt sich nach Meinung des Vorsitzenden Dr. Karl A. Otto auch für den vom Kreis Lippe geplanten Nationalpark Teutoburger Wald-Egge durch das im April vorgelegte Wirtschaftlichkeitsgutachten der Unternehmensberatung Roland Berger, über das Helmut Diekmann vom Kreis Lippe berichtete. Demnach rechnet sich der Nationalpark auch unter einer wirtschaftlichen Kosten-Nutzen-Abwägung. Die Verluste in der Forstwirtschaft werden durch die zusätzlichen Einnahmen des Nationalparks mehr als kompensiert. Diekmann unterstrich die große Bedeutung des Nationalparks für die Region als Tourismusmagnet, insbesondere im Wettbewerb zu den Regionen Ruhrgebiet und Hannover. „Die Landesregierung will einen zweiten Nationalpark in NRW. Wenn die Region diese Chance nicht bald nutzt, riskieren wir, dass eine andere Region uns zuvorkommt, wie es bei dem inzwischen aufgegebenen Nationalparkprojekt Siebengebirge beinah geschehen wäre.“, erklärte Dr. Ute Röder.
Bei den Wahlen zum Vorstand wurden die beiden bisherigen Vorsitzenden, Ute Röder und Karl A. Otto, in dieser Funktion einstimmig wiedergewählt; ebenso die Geschäftsführerin Ulrike Koch und die Schatzmeisterin Ilse Weddige. Einen Wechsel gab es bei den stellvertretenden Vorsitzenden. Anstelle von Maria Grüntgens, die für den Beirat kandidierte, wurde neben Henning Schwarze jetzt Marcus Foerster neu in dies Amt gewählt. Als Beisitzer neu gewählt wurde der Tierarzt Dr. Harald Grünau, die anderen bisherigen Beisitzer wurden wiedergewählt.