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Tierisch gut

© Michael Bellinghausen

Die Egge - Heimat selten gewordener Vögel

Die Vielfalt der geologischen Strukturen der Egge führt zu einem abwechslungsreichen Mosaik verschiedener Pflanzengesellschaften, die vielen bei uns selten gewordenen Vogelarten einen Lebensraum bieten. Die dort befindlichen Vogelschutzgebiete mit ihrer hohen Biotop- und Artenvielfalt haben herausragende Bedeutung für den landesweiten Biotopverbund vor allem als Verbundzentrum der Gebiete Teutoburger Wald - Egge und der Waldlandschaften zwischen Alme und Diemel. 
Strukturreiche Hochwaldareale erlauben allen heimischen Spechtarten der Mittelgebirge (Schwarzspecht, Grünspecht, Grauspecht, Buntspecht Mittelspecht, Kleinspecht und Wendehals) in geeigneten, auch toten Bäumen Höhlen zu bauen, in denen sie ihre Jungen aufziehen.

Sind diese Höhlen einmal von ihren Baumeistern verlassen, besiedeln Hohltaube, Sperlingskauz und auch der Raufußkauz gerne diese Behausungen. Gerade die kleinen Eulenarten erreichen hier bei uns die nordwestliche Grenze ihres regelmäßigen Verbreitungsgebietes. Schließlich siedelt auch der Uhu wieder in den Felsregionen und auch in Greifvogelhorsten entlang des Eggekammes. 
Baumfalke, Rotmilan und Wespenbussard brüten ebenfalls in der Egge. Sie gehören zu den Vogelarten, die unseres besonderen Schutzes bedürfen. Gerade für den Rotmilan trägt Deutschland insgesamt hohe Verantwortung, weil mehr als 50% aller Rotmilane in Deutschland brüten.

Der teils flächendeckende Verlust von Fichtenbeständen eröffnet der Heidelerche und dem Baumpieper neuen Lebensraum, der durch Aufforstung und vor allem durch natürliche Wiederbewaldung in den nächsten Jahrzehnten wieder für andere Arten – wie Ziegenmelker und möglicherweise Raubwürger - attraktiv werden kann.
Zahlreiche Bachläufe bieten der Wasseramsel und dem Eisvogel eine Heimat und diesen Arten sowie dem Schwarzstorch geeignete Nahrungshabitate. Die Feuchtwälder der Bachtäler und Feuchtwälder bieten der Waldschnepfe Platz für ihre Brut. In den offenen Landschaften der Eggemoore am westlichen Fuß der Egge brüten vereinzelt landesweit vom Aussterben bedrohte Arten wie das Braunkehlchen und der Raubwürger, und auch der stark gefährdete Wiesenpieper findet hier eine Heimat.
Zur Zugzeit ziehen viele Vogelarten entlang des Fußes der Egge, wo sie Rastplätze und Gelegenheit zur Nahrungssuche finden, wie etwa Braunkehlchen (Vogel des Jahres 2023) und Steinschmätzer. Auf dem Frühjahrs- und Herbstzug halten sie sich jeweils mehrere Tage bis zu zwei Wochen zur Nahrungssuche am Westhang des Eggegebirges auf.
Auch andere Singvögel finden sich auf den Feldern und Wiesen am Hang des Eggegebirges im Spätsommer zur Rast ein, wenn der Herbstzug einsetzt. Trauerschnäpper und Grauschnäpper sowie der selten gewordene Gartenrotschwanz finden sich oft auf den Hangwiesen ein, um noch einmal „aufzutanken“, bevor sie auf den langen Weg in ihre Überwinterungsgebiete aufbrechen. Große Arten, wie der Wespenbussard, Kranich, aber gelegentlich auch der Fischadler überqueren auf dem Zug die Egge an Pässen – wie etwa der Gauseköte.

Diese Vielfalt der Vogelwelt, von der hier nur die selteneren Arten erwähnt wurden, belegt den herausragenden Wert der Egge für die Erhaltung der Biodiversität und ist bereits durch die Ausweisung von großen Vogelschutzgebieten, FFH- und Natura-2000 Flächen offiziell anerkannt. Diese Vielfalt langfristig zu schützen und durch geeignetes Management der Region zu erhalten, gelingt am besten in einem Nationalpark.

Scheue Waldbewohner

Die großen und zusammenhängenden Wälder der Egge beherbergen zahlreiche seltene und scheue Waldbewohner.  So streifen Wildkatzen durch die Egge und Schwarzstörche finden Brutmöglichkeiten in den Kronen der alten Buchen und Eichen. Das Trommeln von Schwarz- und Grünspecht hallt durch den Wald. Seltene Fledermäuse, die Geburtshelferkröte und eines der wenigen aktuell bekannten Vorkommen des Haselhuhns sind hier zu Haus. Allein 13 Fledermausarten haben in der Egge einen Rückzugsort gefunden.